Letzte Änderung: 11.04.2025

Steinzeitdorf Randau feiert große Wiedereröffnung am 1. Mai 2025
——EINTRITT FREI——
Es ist soweit! Nach mehrjähriger Schließung und umfassender Sanierung öffnet das Steinzeitdorf Randau am 1. Mai 2025 endlich wieder seine Tore. Ab 10:00 Uhr erwartet Dich ein vielfältiges Programm rund um Geschichte, Handwerk und Mittelalter.
Das erwartet Dich:
- Mittelalterliche Lager und lebendige Vorführungen
- Handgemachte Handwerkskunst zum Stöbern und Kaufen
- Leckere Speisen und Getränke
- Ein Blick in die neue Zukunft des Steinzeitdorfs
Spannendes Programm zur Wiedereröffnung
Mit großem Engagement des Fördervereins Randau und der Stadt Magdeburg wurde das Steinzeitdorf umfassend modernisiert. Die Stadt investierte bereits 600.000 € und plant bis 2026 weitere 350.000 €.
Wie es die Oberbürgermeisterin Simone Borris treffend formulierte:
„Das Steinzeitdorf erstrahlt in neuem Glanz.“
Vom 1. bis 3. Mai 2025 bringen die Gruppen “Anno 962 – Die Händlersippe” und die “Harzfüchse” das Areal zum Leben:
- Anno 962 präsentiert als “Museum auf Reisen” mittelalterliche Handelswaren.
- Die Harzfüchse zeigen traditionelle Holzarbeit wie im Mittelalter.
Für die kulinarische Versorgung sorgt am 1. Mai die Freiwillige Feuerwehr gemeinsam mit dem Förderverein. Dazu kannst Du handgemachte Handwerkskunst entdecken und mit nach Hause nehmen.
Zukunft des Steinzeitdorfs: Neues Leben und neue Möglichkeiten
Ein besonderer Dank geht an die Pfeifferschen Stiftungen. Ihre Unterstützung war entscheidend dafür, dass das Steinzeitdorf heute wieder in neuem Glanz erstrahlen kann.
Das Steinzeitdorf wird zukünftig durch neue Kooperationen mit Leben gefüllt: Wir freuen uns sehr auf die weitere Zusammenarbeit – unter anderem im Rahmen der geplanten Nutzung durch eine Werkstatt für behinderte Menschen.
Auch ein neues gastronomisches Angebot wird bald das Erlebnis abrunden.
Besuch uns und erlebe Geschichte hautnah!
Ob als spannender Familienausflug in Magdeburg oder einfach, um Mittelalter hautnah zu erleben – im Steinzeitdorf Randau wird Geschichte lebendig!
Wir freuen uns auf Deinen Besuch!
Öffnungszeiten:
- 1. Mai: 10:00 – 21:00 Uhr
- 2. Mai: 11:00 – 17:00 Uhr
- 3. Mai: 11:00 – 17:00 Uhr
Zeitreise am Elberadweg
Eine Zeitreise führt Sie an den Stadtrand von Magdeburg in das Randauer Freilichtmuseum zurück in die mehr als 3.000 Jahre dauernde Jungsteinzeit (Neolithikum, ca. 5.500 – 2.050 v. Chr.), in die Zeit der ersten Ackerbauern und Viehzüchter Mitteleuropas.
Die ersten Ackerbauern und Viehzüchter
Die jungsteinzeitlichen Kulturen der zugewanderten Ackerbauern und Viehzüchter vollzogen den neolithischen Übergang vor 7.500 bis 7.000 Jahren in Mitteleuropa. Der allmähliche Übergang vom Wildbeutertum zur Ära der Bauern war ein radikaler Kulturwandel in der Menschheitsgeschichte. Es begann die Inbesitznahme und Umgestaltung der Natur durch den Wechsel von der aneignenden zur produzierenden Nahrungs- und Materialbeschaffung der Menschen Mitteleuropas.
Steinzeitdorf Randau
Den Ursprung der Anlage bilden die 4500 Jahre alten – in einer Talsanddüne am Ufer der Elbe geborgenen – Reste eines jungsteinzeitlichen Pfostenhauses aus der Schönfelder Kultur. Sie wurden 1941 durch Bodendenkmalpfleger Hans Lies gesichert und verschiedenen Museen übergeben.
Lage am Elberadweg
Das mehr als zwei Hektar große Steinzeitdorf in Magdeburg-Randau liegt am Elberadweg Hamburg-Dresden und am Erlebnispfad Elbaue und kann bequem zu Fuß oder im Rollstuhl erkundet werden. Man findet es rechtselbisch (an der Ostseite der Elbe) zwischen Magdeburg und Schönebeck in der malerischen Kreuzhorstregion.
Das Steinzeitdorf Randau besteht aus Häusern, Nebenhäusern und einer Befestigungsanlage aus der frühen und der späten Jungsteinzeit. Beim Bau beschränkte man sich weitestgehend auf die historischen Techniken. Die gewaltigen Dimensionen der steinzeitlichen Bauten in Randau beeindrucken noch heute.
Das älteste Haus Mitteldeutschlands
Hier findet man das wohl älteste Haus im heutigen Mitteldeutschland. Es stammt aus der Zeit der Linienbandkeramiker. Davor lebten die Menschen nicht sesshaft.
Linienbandkeramik-Kultur, frühe Jungsteinzeit
Alltagsleben
Die Überreste des mehr als 7.300 Jahre alte Langhaus der Linienbandkeramik-Kultur, dessen Nachgestaltung im Museumsdorf Randau besichtigt werden kann, wurden rund 25 km von Randau ausgegraben. Solche Häuser wurden bereits 3.000 Jahre vor den ägyptischen Pyramiden errichtet!

Rituelles Leben
Im 130 km entfernten Goseck zwischen Naumburg und Weißenfels können Sie eine Kreisgrabenanlage der Linienbandkeramik-Kultur besuchen. Das Rondell wurde vor rund 6.900 Jahren Jahren errichtet und wurde rund 200 Jahre zur Bestimmung der Sonnenwenden genutzt. Mutmaßlich spiegelt diese Anlage ein neolithische Weltbild, bestehend aus der Oberwelt, der Unterwelt und dem Himmel wider.
Schönfelder Kultur, späte Jungsteinzeit
Alltagsleben
Erleben Sie im Freilichtmuseum Magdeburg-Randau die faszinierende Rekonstruktion eines vor Ort ausgegrabenen rund 4.500 Jahre alten jungsteinzeitlichen Pfostenhauses der Schönfelder Kultur. Das war 200 Jahre vor der Entstehung des benachbarten Ringheiligtums Pömmelte.
Solch ein Pfostenhaus ist so alt wie die altägyptische Cheops-Pyramide oder die Megalithkreise von Stonehenge. Die riesigen Abmessungen des Langhauses betragen (LxBxH) 21,3 x 5,5 x 5,6 m.

In dem fensterlosen Lehmgebäude mit Schilfdach lebte eine Sippe von zehn bis 20 Personen auf engstem Raum mit Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen zusammen.
Rituelles Leben
Rund 10 km vom Steinzeitdorf Randau entdeckten Archäologen eine Art mitteleuropäisches Stonehenge. Das Ringheiligtum Pömmelte war am Ende der Jungsteinzeit und zu Beginn der Bronzezeit eine bedeutende Kultstätte. Hier waren drei Kulturen kontinuierlich aktiv. Vor 4.800 Jahren errichteten die Schnurkeramiker ein Hügelgrab. Vor 4.300 Jahren wurde das Ringheiligtum Pömmelte von den Glockenbecherleuten errichtet. Vor 4.050 Jahren wurde das Ringheiligtum von der Aunjetitzer Kultur (ca. 4. 200 – 3.550 vor heute) niedergelegt und und in der Nachbarschaft ein Heiligtum der Frühbronzezeit neu errichtet.